1948-1951

29./30.06.1948

Auf der 11. Tagung der SED wird der erste 2-Jahrplan verab-schiedet, der u.a. den weiteren Auf- und Ausbau der Schiff-bauindustrie in der sowjetischen Besatzungszone beinhaltet.

01.07.1948

Gründung der Vereinigung Volkseigener Werften (VVW) mit Sitz in Schwerin. Ein gemeinsames Ziel der 11 Mitglieds-betriebe ist die zentrale Leitung für den Aufbau der Schiff-bauindustrie in Wismar, Rostock-Warnemünde, Ribnitz- Damgarten, Stralsund und Greifswald. Analyse der VVW: schlechte Materialsituation und Mangel an Facharbeitern und ingenieurtechnischem Personal.

1948

Gründung der Fachtechnischen Lehranstalt für Schiffbau der VVW in Stralsund (Dänholm). 1950 Übersiedlung nach Franzburg und 1951 Umsiedlung als Fachschule für Schiffbau nach Warnemünde. Bis 1970 erfolgt in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenbau in Wismar (1908 gegründet) die 3-jährige Ausbildung von Schiffbau- und Schiffsmaschinenbauingenieuren.

20.11.1949

Denkschrift von Dipl.-Ing. Hofweber an die VVW "Die Entwicklung des Seewesens der DDR von 1950 - 1956" (Behandelt auch die "Ausbildung von Hochschulkadern für die junge Schiffbauindustrie der DDR".)

11.03.1950

Erste Sitzung der VVW mit Bildungsträgern zum Thema: "Weiterer Ausbau der Bildungs- und Forschungsstätten für technischen Nachwuchs."

05.08.1950

Vorschlag der Universität (Rektor Struck) an die Staats- und Landesregierung, in Rostock eine Technische Fakultät zu gründen.

17.08.1950

Regierungsbeschluss für die Gründung einer Technischen Fakultät für Schiffbau an der Universität Rostock.

05.09.1950

Im Auftrag des stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht verfügt die Landesregierung in Schwerin die Errichtung einer Fakultät für Schiffbau. (Schreiben des HAL Herrn Wolgemuth vom Ministerium für Volksbildung der Landesregierung in Schwerin vom 5.9.1950)

07.09.1950

Staatssekretär Otto Halle vom Volksbildungsministerium in Berlin beauftragt den Rektor per Telegramm, mit den Vorbereitungsarbeiten zur Errichtung einer Fakultät für Schiffbau zu beginnen.

22.09.1950

Bitte des Rektors Prof. Struck an Walter Ulbricht um Überlassung der ehemaligen Gewerbeschule in der Parkstraße als Fakultätsgebäude.

26.09.1950

Schreiben des Rektors an die Landesregierung, dass alle Vor-bereitungen realisiert wurden. Vorschlag für die Eröffnung: 1. November 1950.

30.09.1950

Nach einer Pressemitteilung über die Eröffnung der Fakultät beantragen ca. 50 Bürger die Aufnahme.

14.10.1950

Bei einem Dienstbesuch von OI Th. Macklin bei Dr. Karl im Ministerium für Volksbildung und telefonischer Rücksprache mit Staatssekretär Gotsche wird die ehemalige Gewerbeschule freigegeben.

21.10.1950

OI Macklin berichtet dem Rektor Prof. Struck über den Stand der Vorbereitungen. Fehlendes Unterrichtsmaterial soll aus dem zerstörten Meeresmuseum in Berlin beschafft werden.

23.10.1950

Auf einer Rektorensitzung der Universität wird durch den anwesenden Hauptabteilungsleiter des Ministeriums für Volksbildung Berlin Otto Halle die Eröffnung der Fakultät für Schiffbau für den 01. November 1950 angeordnet.

24.10.1950

Bearbeitung der Aufnahmeanträge und Weiterleitung zwecks Bestätigung nach Schwerin.

01.11.1950

Palaisgebäude am Stalinplatz (heute Universitätsplatz)

Beginn der ingenieurtechnischen Ausbildung an der Fakultät für Schiffbau mit 2 Studiengängen in der Fachrichtung Schiffbau in 2 Räumen des Palais am Stalinplatz (heute Universitätsplatz). Wegen Platzmangels findet keine Festveranstaltung statt. 1. Studiengang: 64 Abiturienten und Absolventen der ABF 2. Studiengang: 10 Studenten anderer Hochschulen bzw. Studienrichtungen. Studienzeit 8 Semester.

01.12.1950

Lehrkörper und Studienjahrgang 1951 stehend v.l.n.r.: E.Danckwardt, F. Hartmann, Prof. Macklin, Prof. Althof, F.Höppner, Dr. Laute, Prof. Klewitz. kniend v.l.n.r.: W.Stamp, O. Münthal, G. Gräff, E. Haß, E. Henriot (Oberassistent), E. Meier, W.Witt, H. Weise, S. Bach, G. Bossow

OI Theodor Macklin wird zum Dekan der Fakultät und zum Professor mit Lehrstuhl für Praktischen Schiffbau berufen. Prof. Althof wird Direktor des Instituts für Werkstoffkunde und Schweißtechnik, Prof. Laute erhält den Lehrstuhl für Theoretischen Schiffbau und OI Max Klewitz übernimmt als Lehrbeauftragter die Fächer Schiffsmaschinenbau und Maschinenelemente.

1950/1951

Kohlezeichnung (R.Gotsmann) : Macklin mit dem Brandtaucher

In den örtlichen Betrieben und dem zerstörten Meereskundemuseum in Berlin werden Unterrichtsmittel und Bücher beschafft. Mit dabei ist Deutschlands erstes U-Boot (der sog. Brandtaucher, der von Wilhelm Bauer konstruiert wurde und am 18.12.1850 in Kiel vom Stapel lief).

15.01.1951

Umzug in die frisch renovierten Räume in der Parkstraße 6. Im Erdgeschoss 2 Hörsäle für je 80 Studenten, 1 Aula mit 200 Plätzen, Arbeitsräume mit großen Zeichentischen. Es besteht ein Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik sowie 2 Lehrstühle für Theoretischen bzw. Praktischen Schiffbau. Andere Lehrfächer werden durch Lehrbeauftragte gelesen.

22.02.1951

II. Hochschulreform: "Verordnung über die Neuordnung des Hochschulwesens". Alle Hochschulen werden aus der Landesobhut entlassen und dem neu gebildeten Staatssekretariat für Hochschulwesen (StaHo) Berlin unterstellt. Das 10-Monate-Studienjahr wird eingeführt.